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1. Teil 2 - S. 9

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Asien im allgemeinen. 9 belle die 5000 m hohe Hochfläche der Pamir sich erhebt. Fast nur wie Anhängsel sind die Landmassen zu betrachten, die an der S.- und an der Nw.-Seite diesem Dreieck angefügt sind. Von der Pamirhochfläche nach O. u. W. erstrecken sich große Hoch- länder, welche von Gebirgszügen umschlossen werden. Im O. sind es Tibet und Hanhai, getrennt durch das Kuenlungebirge, während den Südrand der Himalaja dargestellt. Im W. ist es der Hindu- kusch, der zu der Hochebene von Iran hinführt. Diese schließt mit dem Hochland von Armenien und den einzelnen Ketten Kleinasiens ab. Von diesem zusammenhängenden Gebirgssystem getrennt, erheben sich zwei Hochflächen gesondert, Dekan in Vorderindien und das Hoch- lsnd von Arabien. Nach drei Richtungen dehnen sich die Tiefländer des Erdteils aus. Das größte liegt im W. und Nw., das Turanische und Sibirische^ ersteres senkt sich zum Kaspischen See (26 m unter dem Meeresspiegel), letzteres geht s. des Uralgebirges in das osteuropäische Tiefland über. S. des Himalaja liegt das Tiefland von Hindostan mit den Flußgebieten des Indus und Ganges, im O. das Chinesische Tiefland. Für sich stehend ist das Tiefland von Mesopotamien, das eine deutliche Scheide zwischen Iran und Arabien bildet.^ Die Entwässerung Asiens zeigt das Charakteristische abflußloser Ge- biete, welche, von gewaltigen Gebirgen eingefaßt, die von den Ozeanen aufsteigenden Wasserdämpfe nicht erhalten und darum zu öden Steppen oder wasserlosen Wüsten geworden sind. Die Gewässer dieser Gegenden sind salzig. Solche Gebiete sind: ein Teil des Hochlandes von Iran, das Innere Kleinasiens und Arabiens, ganz Zentralasien, das turanische Tiefland mit dem Aral- und Kaspischen See, welche noch in der Tertiärzeit Meeresboden waren. Alle diese abflußlosen Gebiete machen fast den dritten Teil des Erdteils aus und haben die geringe Zu- gänglichkeit des Innern bedingt. Das übrige Asien ist reich an mächtigen Strömen, da die hohen, dem Ozean zugewandten Gebirge genügend, ja zum Teil starke Niederschläge aufnehmen. Diese Flüsse entspringen auf den inneren Ketten und durch- brechen den äußeren Rand. Nicht wenige treten paarweise als Doppel- oder Zwillingsströme auf, so Indus und Satlad^ch, Ganges und Brahmaputra, Hoangho und Jangtsekiang, Euphrat und Tigris, Amu- und Syr-Darja. In das Nördliche Eismeer er- gießen sich Ob, Jenissei und Lena. 3. Klima. Infolge der großen ns. Ausdehnung Asiens (durch 7 < Breitengrade, oder die s. Inselwelt mitgerechnet durch 88) ist das

2. Teil 2 - S. 31

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 14. Das deutsche Kiautschou-Gebiet. 31 ihr Reich verwehrt und halten starr an dem alten Herkommen, alles Fremde verachtend; erst seit 1842 ist das Land den Fremden erschlossen. Die Haupt- und Residenzstadt (b. i. Nord-Hoflager) liegt nicht allzuweit von der Mauer, 30 km im Umfange messend; sie hat über 1 Mill. Einw.; Nanking (d. i. Süd-Hoslager), früher eine Zeit- lang Residenz, am Jangtsekjang; das bekannte Baumwollenzeug führt -von dieser Stadt den Namen. Durch den letzten chinesischen Bürger- krieg hat das früher sehr bedeutende Nanking viel, auch an Bevölkerung, Verloren; dafür ist im Münöungslande des Jangtsekjang Autschou als wichtige Handelsstadt (1 Mill. Einw.) emporgekommen. Hauptplatz für den europäisch-chinesischen Handel ist Sckiangbai (schanghe) 620000 Einw. Ebenfalls eine wichtige Handelsstadt ist Canton mit 2 Mill. Einw. Es liegt nahe der Nordspitze eines dreieckigen, inselreichen Meer- busens, den die Europäer Tiger-Maul nach der darin liegenden Tiger-Insel nennen. Die Europäer haben am Eingang in diesen Meerbusen zwei Jnselchen inne: an der Südwestecke die Portugiesen Makao (makau), eigentlich nur durch einen Flußarm vom Festlande getrennt, und an der Südostecke die Engländer Hongkong mit der Stadt Victoria, 170000 Einw. Weiter nordwärts dagegen am West- user des Gelben Meeres liegt die Bai von Kiautschou, welche Deutschland besetzt hat. Zu China gehört auch die vor dem Meerbusen von Tongking gelegene größere Küsteninsel Hain an. 8 14. Das deutsche Kiautschou-Gebiet. Am Westufer des Gelben Meeres liegt in der Breite von Unter- italien (36° n. 23r.), die Kiautfchou-Bucht umkränzend, das deutsche Schutzgebiet Kiautschou. Es umfaßt die Bucht selbst, deren Ostrand und die teils vor dem Eingange der Bucht, teils in demselben ge- legenen Inseln. Die annähernd kreisförmige Bucht hat eine gegen 4 km breite Einfahrt. Die felsigen Ufer steigen zu Hügellehnen an, die auf dem rechten Ufer in hohe Granitberge übergehen, während zur Linken Hügelreihen aufsteigen. Den Boden des Vorgeländes bildet fruchtbarer Lößlehm, so daß die Bevölkerung eine recht dichte ist. Das Deutsche Reich hat dies Gebiet seit 1897 im Pachtbesitz. Außerdem ist in einer Zone von 50 km im Umkreise rings um die Bucht China verpflichtet, zu allen Bauten und Befestigungen vorher die Zustimmung des Deutschen Reiches einzuholen. Der Besitz ist wichtig als

3. Teil 2 - S. 38

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38 § 20. Polynesien. 1. Überblick. Unter Polynesien (d. i. Vielinselwelt) versteht man die unzähligen kleinen Südseeinseln, die über den Großen Ozean, nament- lich zwischen den beiden Wendekreisen, zerstreut sind. Nach ihrer Be- schaffenheit unterscheidet man hohe, meist vulkanische Inseln, welche infolge reichlicher Benetzung üppigen Pflanzenwuchs zeigen, und niedere oder Koralleninseln; letztere sind durch die aufbauende Tätigkeit der Korallen- tierchen entstanden, welche in Meeren, deren Wärme nicht unter 18° C. sinkt, ihre harten Kalkkrusten aufbauen. Diese Korallenbauten nennt man Strand- oder Küstenriffe, wenn sie sich an die Küste einer Insel anschließen, Damm- oder Wallriffe, wenn sie, für die Schiffahrt gefährlich, in einiger Entfernung von der Küste entstehen, und Atolle (Ringinseln), wenn sie um ein flaches Meeresbecken (Lagune), in welchem das Land versunken ist, angeordnet sind. Diese Atolle erhalten nach und nach durch Anschrvem- mungen eine Erdschicht, auf der Palmen und andere Pflanzen wachsen und Seevögel sich niederlassen. Das Klima auf diesen Inseln ist milde, sehr gleichmäßig und gesund. Die Kokospalme, die Banane, der Brotfruchtbaum und mehrere Knollengewächse sind die wichtigsten Nahrungspflanzen, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee und Kakao werden angebaut. Die Bewohner, die malaiischen Polynesier, sind ein schöner und begabter Menschenschlag, der aber seit der Ankunft der Europäer dem Aussterben entgegengeht. Die größte Anzahl derselben ist zum Christentum übergetreten. Die meisten der polynesischen Inselgruppen sind im Besitze der europäischen Mächte, welche hauptsächlich mit der Kopra Handel treiben. Dazu sind einige der Inseln wichtige Häfen für den Verkehr zwischen Amerika und Asien und Australien. 2. Drei Gruppen lassen sich unterscheiden: a) Im N., ziemlich unter dem Wendekreis des Krebses, liegen die Hawaii-Jnseln, welche 1897 von den Amerikanern in Besitz ge- nommen sind. Die größte Insel der Gruppe, Hawaii, trägt mehrere Vulkane, deren höchster der Mauna Kea (d. i. Weißer Berg) mit kahler Kuppe, ost mit Schnee bedeckt, sich 4200 m erhebt. Er ist jetzt erloschen; dagegen ist der fast ebenso hohe Mauna Loa (d. i. Großer Berg) noch fortdauernd tätig. An seiner Seite befindet sich der Kratersee Kilauea, im Durchmesser 4 km, gefüllt mit wogender, kochender Lava. Die in herrlicher Umgebung gelegene Hauptstadt Honolulu auf Oahu mit

4. Teil 2 - S. 61

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§ 29. Die deutschen Besitzungen in Afrika. 61 Das niedrige Vorland nehmen die Duala ein, von brauner, bald hellerer, bald dunklerer Hautfarbe und muskelstarkem Körperbau, ein Handelsvolk, schwerer Arbeit ganz abgeneigt. In ihrem Gebiete liegt auf dem hohen Ufer zur Linken der Wuri-Mündung die Stadt Duala, in der etwa 2 km am Flusse entlang Negerdorf an Negerdorf sich reiht. Das westliche Viertel bildet die Europäerstadt, in welcher der deutsche Gouverneur wohnt. Im Garten desselben hat der berühmte Afrika- forscher Gustav Nachtigal seine letzte Ruhestatt gebunden. Am Flußufer zahlreiche Faktoreien. S. vom Kamerun-Berge an der Meeresküste liegt das anmutige Städtchen Viktoria mit einer englischen Missionsstation. Iv. Deutsch-Togo. 1. Grenzen und Bodenbeschaffenheit. Nur 60 km nimmt an der Küste von Ober-Guinea das deutsche Schutzgebiet Togo ein, im O. durch französisches, im W. am Volta entlang durch englisches Gebiet begrenzt, während die Binnenlandsgrenze nach dem Reich der Felatah der 11° n. Br. bildet. In dieser Umgrenzung umfaßt das Ge- biet 87 000 qkm, etwas größer als das Königreich Bayern, also die kleinste deutsche Kolonie. Der Strand ist ganz niedrig und kahl, durch die in den Guinea- Busen hineindrängende, für die Landung der Schiffe so gefährliche Dünung des Ozeans aufgebaut. Dadurch aufgestaut, haben die aus dem Binnenlande herabfließenden Flüsse hinter dem Strande zu weiten Lagunen sich ausgebreitet, denen lange Nehrungen vorgelagert sind. Von diesen Lagunen steigt das Land landeinwärts sanft an, sehr fruchtbar durch seinen roten Lehmboden, sorgfältig bebaut und dichtbewohnt. Das sudanische Hinterland ist eine von mäßigen Höhenzügen unter- brochene Hochebene, welche Savannen mit niedrigem, starrem Grase und zerstreuten Baumgruppen zeigt. Es senkt sich sanft zu dem Volta, der, nachdem er eine bedeutende Wasserstraße geworden ist, in das englische Gebiet abbiegt. 2. Klima und Kultur. In dem tropischen Klima der Küste, das durchschnittlich 4- 25° zeigt, gedeihen vorzugsweise Öl* und Kokos- palme, während Ackerbau wegen des Malariafiebers unmöglich ist. Das Innere dagegen, von fortwährenden Sw.-Winden stark befeuchtet, hat milderes Klima und üppige Pflanzenvegetation. Kaffee, Tabak und Baumwolle werden überall angebaut, Rinder und Pferde gezüchtet. Die wichtigsten Ausfuhrerzeugnisse sind Palmkerne, Palmöl und Gummi. 3. Bevölkerung und Ortschaften. Die Bevölkerung wird auf 2 Millionen geschätzt. Sie besteht im sudanischen Hinterlande aus

5. Teil 2 - S. 149

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§ 68. Die Inseln. — § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. 149 Nach der Form unterscheidet man Massen- und Kettengebirge. Kamm oder Grat ist die über dem Rücken der Gebirge fortlaufende Linie. Einschnitte der Kammlinie ergeben Einsattelungen, Pässe, Erhebungen der Kammlinie führen zu Gipfeln. § 68. Die Inseln. Wir unterscheiden kontinentale und ozeanische Inseln. Kontinentale Inseln gehören sowohl nach ihrer geologischen Formation als auch nach dem auf ihnen vorhandenen Tier- und Pflanzen- leben zum benachbarten Festlande, oder sind wohl gar in älterer Zeit von diesem losgerissene Stücke (friesische Inseln, England, Tasmanien). Die ozeanischen Inseln können einen dreifachen Ursprung haben, a) Sie sind letzte Überreste versunkener Kontinente Madagaskar), b) sie sind durch vulkanische Tätigkeit über den Meeresspiegel emporgehoben, c) sie sind durch die Tätigkeit der Korallentiere entstanden und umsäumen dann entweder riffartig andere Küsten oder bilden ringförmige Inseln (Koralleninseln, Atolle). Da die Koralle nur in bestimmter Meerestiefe zu leben vermag, und die Korallenbauten oft in gewaltige Tiefen reichen, so finden sich diese Bauten nur in Gebieten säkularer Senkung (f. §67). § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. Von der ungeheuren Fläche der Ozeane erheben sich ununterbrochen Wasserdämpfe, die als Wolken über die Kontinente dahinziehen und hier als Regen, Schnee, Hagel, Tau, Reif, Nebel niederschlagen. Ein Drittel dieser Niederschläge verdunstet wieder, ein Drittel fließt an der Oberfläche ab, ein Drittel saugt die Erde auf. Die Aus- trittsstellen dieser Wassermassen aus der Erde sind die Quellen. Das die Erde in lausenden von Adern durchdringende Wasser löst mancherlei Bestandteile in sich auf, besonders kohlensauren Kalk, Kieselsäure und Salze. Häufig kommt es aus so großer Tiefe, daß es eine Temperaturerhöhung erfahren hat. So entstehen unsere Mineral- (besonders Sol-)quellen und unsere warmen und heißen Quellen. Wie schon hieraus ersichtlich, übt das Wasser eine zersetzende Tätigkeit aus, nicht nur in der Erde, sondern auch auf derselben. Die härtesten Gesteine werden unter dem teils mechanischen, teils chemischen (Sauerstoff) Einfluß von Luft und Wasser zerstört, sie verwittern.

6. Teil 2 - S. 151

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§ 70. Das Meer. 15t In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt, auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind, ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in Niederdeutschland (Bourtanger Moor). Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb, und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen. Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt. Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze (s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten- und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien, nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die Eismassen als Eisberge im Meere umher. § 70. Das Meer. Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m (§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest. Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch- salz (die Ostsee nur 1%, warum?). Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene

7. Teil 2 - S. 153

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§ 71. Das Lustmeer. 153 Flutwelle in die Trichtermündung des Flusses von verheerender Wirkung sein kann (Amazonenstrom). Die Wellenbewegung, die dritte Bewegung des Meeres, hat ihre Ursache in der Reibung des Windes auf der Wasserfläche. Die Bewegung der Wellen teilt sich bis in die 350 fache Tiefe der Wellen- höhe mit. Wellenhöhen von 8 (Nordsee), 10 und über 12 m (Atlantischer Ozean) sind gemessen worden, durchschnittlich wird man Wellenhöhen von 4—7 m annehmen dürfen und ihre Länge von Wellenberg bis Wellental auf das zehnfache der Höhe. Steilere und höhere Wellen entstehen nur an den Küsten als Brandung. Das Meeresniveau (für uns dasjenige der Nord- und Ostsee) wird überall den Höhenmessungen auf dem Lande zugrunde gelegt (absolute Höhe). Das Meeresleuchten entsteht durch das Phosphoreszieren mikro- skopisch kleiner Seetiere. § 71- Das Luftmeer. Das unsere Erdkugel umgebende Luftmeer, die Atmosphäre, ist ein Teil der Erde, so daß wir eigentlich nicht auf, sondern in der Erde wohnen. Die Lust ist ein Gemenge von Ys Sauerstoff und 4/s Stick- stoff, zuzüglich geringer Mengen von Kohlensäure, Wasserdampf und anderen Bestandteilen, Gasen, Staub, Bakterien. Die Höhe des Luftmeeres, das nach der Peripherie hin immer dünner wird, nimmt man auf etwa 80 km an, jedoch schließt man aus dem Aufleuchten der in den Bereich der Atmosphäre gelangenden Meteore, daß sie in äußerst verdünntem Zustande noch in 150 km Höhe vorhanden sein muß. Die Erwärmung der Lust erfolgt von der durch die Sonne er- wärmten Erde aus. Die Abnahme der Temperatur in großen Höhen erklärt sich hieraus und aus der zunehmenden Verdünnung der Lust. Bewegungen des Luftmeeres. Wie bei den Meeren, so finden auch im Luftmeer infolge ungleicher Erwärmung Ausgleichsbestrebungen statt. Die kalte, schwerere Luft der Pole strömt, sich allmählich er- wärmend, dem Äquator zu. Hier erheben sich die erwärmten, verdünnten und daher leichteren Luftmassen und strömen in höheren Regionen, sich allmählich abkühlend, den Polen zu. Zwischen beiden Strömungen findet in den mittleren Breiten ein vielfacher Ausgleich statt. Auch wirken hier mancherlei örtliche Verhältnisse auf sie ein.

8. Teil 2 - S. 80

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 §39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer. sundland nimmt fast alle unterseeischen Telegraphenkabel zwischen Europa und Nordamerika auf. Eine wichtige Station zwischen diesen n. Besitzungen der Eng- länder und dem englischen Westindien bilden die Bermuda-Inseln, 1100 km von der Küste, etwa in der Mitte zwischen Neu-Schottland und den Bahama-Jnseln gelegen. 8 39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer. Erst 1850 entdeckten die Engländer die nordwestliche Durch- fahrt, d. h. den Seeweg um Nordamerika nach der Beringstraße. Da- durch wurde bewiesen, daß das amerikanische Festland nicht über den 72. Parallelkreis nach N. reiche und alles fernere Land eine Inselwelt bilde, die man den Arktischen Archipel nennt. Ö. von ihm liegt in Kontinentgröße Grönland, im 10. Jahrhundert von den Nor- mannen entdeckt und an der W.-Küste besiedelt; die ganze O.-Küste dagegen ist durch den von N. her an ihr vorbeiziehenden Meeresstrom, der unendliche Eismassen mitführt, fast unnahbar und kaum bewohnbar. Das Innere ist eine noch wenig bekannte Einöde (auf Schneeschuhen durchquert von Frithjof Nansen), von einem mächtigen Eispanzer bedeckt, der an den Küsten in seewärts vorrutschende Gletscher ausläuft. Seit dem 14. Jahrhundert begannen die Eskimos von W. einzudringen; ihnen wie dem zugleich auftretenden „schwarzen Tode" erlagen die nor- mannischen Ansiedlungen. Seit dem 18. Jahrhundert aber von neuem von Dänemark aus besiedelt, ist Grönland dänisches Besitztum. Es hat an der W.-Küste einige ganz kleine dänische Kolonien, der Mittel- punkt des Handels und der Mission; die an Zahl die europäischen Kolonisten weit überwiegenden Eskimos wohnen als nördlichste Menschen fast bis an den 80. Parallelkreis. Hauptsächlich bietet den Eskimos die große Menge der Seehunde Nahrungs- und Kleidungsstoff, weshalb ihre Wohnungen (im Sommer aus Fellen hergestellte Zelte, im Winter Erd- und Schneehütten) alle der Küste nahe liegen. Ihr einziges Haustier ist der Eskimohund; in ihren Kajaks sind sie sehr geschickte Seefahrer Die übrigen Inseln des Polarmeeres sind unbewohnt und werden nur vorübergehend von Eskimos und Fischern zur Jagd auf Walrosse, Seehunde und Wale besucht. Viele Versuche, den Nordpol selbst zu erreichen (z.b. von Nansen mit dem Schiffe Fram 1893 —1896, Andree im Luftballon), sind bislang vergebens gewesen.

9. Teil 2 - S. 82

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 § 40. Die Republik Frankreich. a) Die Garonne, deren Quelle in den Pyrenäen aufspanischem Gebiet liegt, wendet sich bei Toulouse, wo sie schiffbar wird, nach Nw., während der Kanal du Midi sie mit dem Mittelmeer verbindet Ihre r. Nebenflüsse Tarn, Lot und Dordogne kommen vom sran- zösischen Mittelgebirge und fließen fast parallel zueinander. Ihr Unter- lauf, dessen schlauchförmige Mündung Gironde heißt, durchfließt ein an Wein (M£doc) außerordentlich reiches, hügeliges Land, dessen Haupt- ausfuhrort Bordeaux ist. d) Den mittleren und weitaus größten Teil des w. Tieflandes bildet die Loire, welche auf dem französischen Mittelgebirge entspringt, nach Aufnahme ihres l. Nebenflusses, des Allier, bei Orleans den nörd- lichsten Punkt (daher wichtiger Übergang von N.- nach S.-Frankreich) erreicht und in w. Lauf sich in den Atlantischen Ozean ergießt. Ihre schlauchförmige Mündung versandet infolge des vom Flusse mitgeführten Schlammes und der heftigen Brandung immer mehr. Ihr Mittel- und Unterlauf ist an Getreide und Obst reich, so daß die Gegend um Tours und Angers mit Recht der Garten Frankreichs genannt wird. Der Ausfuhrhafen dieses Gebietes ist Nantes mit dem Vorhafen St. Nazaire (Sardinen). S. der Mündung liegt die fruchtbare Vendöe, deren fleißige und tapfere Bevölkerung stets königstreu gewesen ist. c) Die Seine, welche mit ihrem größten r. Nebenflusse, der Marne, vom Hochland von Langres kommt und im Bogen die weinreiche Champagne durchfließt, geht in nw. Richtung in vielfach gewundenem Lauf dem Kanal zu. Ihr größter Nebenfluß ist die Donne; nicht weit von deren Mündung geht der Kanal von Orleans zur Loire. Im Mittelpunkt des äußerst fruchtbaren Seinebeckens, gleich günstig für den Land- wie Wafserverkehr, liegt die Hauptstadt Paris, unter- halb von ihr Rouen und an der Mündung das für Aus- und Einfuhr wichtige Le Havre. Dies ganze Gebiet der unteren Seine ist durch sein Flußnetz und die Nähe des Meeres, durch den ergiebigen Acker- boden und die Kohlenschätze der nahen Ardennen seit Jahrhunderten von größter Bedeutung für das ganze Land. B. Das französische Mittelgebirge beginnt im S. bei dem Kanal du Midi und reicht im N. bis zu den Vogesen oder Wasgau. Seine Teile von S. nach N. sind: a) Die Cevennen vom Kanal du Midi bis zum Kanal du Centre, welcher Loire und Saone verbindet, sallen nacho. und S.schroff ab und sind daher für den Verkehr ungünstig; durch ihren Reichtum an Steinkohlen und Eisen haben sie an ihrem Fuße eine blühende Industrie hervorgerufen. (Lyon, St. Etienne: Seide, Samt, Waffen.) Nach W.

10. Teil 2 - S. 173

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 173 rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T. sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-, Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen- burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische (Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene, Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch- brechen müssen. 2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit- licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen, Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming, dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien. Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser- ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be- sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein. Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor. Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste, deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter- liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen. Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste *) spr. Bamtanger.
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